Schon seit 1809 leben in Lucklum (seit der Auflösung des Deutschen Ordens durch Napoleon in den Rheinbundstaaten) keine leibhaftigen Ritter mehr. Trotzdem erinnern zumindest zwei Ritter mit historischer Rüstung an alte Zeiten: Zwei Ritteröfen aus Eisenguss begrüßen den Besucher in der Halle vor dem Rittersaal. Die Ritteröfen, die sich erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen geben, hatten früher zwei Funktionen: Sie dienten sowohl als Wärmequelle als auch der Repräsentation.
Nur gut betuchte Menschen wie der Lucklumer Gutsbesitzer Johann Hinrich Frerichs und seine Familie konnten sich diese damals sehr beliebten Produkte des Kunstgewerbes leisten, die übrigens sogar auf der Weltausstellung in London 1862 vorgestellt wurden. Gegossen wurden sie auch in der Region, so etwa in der Ilsenburger Hütte. Sicher hatte Frerichs ebenso wie heutige Besucher seinen Spaß an den Öfen. Der Rauch zieht vom gusseisernen Ofenpostament über ein Ritterbein und einem aus dem Rücken sich erstreckenden Rohr in den Schornstein. Mit ihrer wunderbaren Patina gehören die Lucklumer Exemplare zu den relativ wenig erhaltenen Originalen und sind ein besonderes Highlight des Gutshauses. Begutachten Sie die eisernen Ritter doch mal selbst im Rahmen einer Führung!