Wie geht´s unseren Bäumen in Elm? Wie steht es um den Schädlingsbefall? Oder den Zustand des Waldbodens? Eine App könnte darüber künftig nicht nur ForstmitarbeiterInnen, sondern auch vorbeispazierenden BürgerInnen Auskunft geben. Diese und viele andere Innovationen sollen im Rahmen des Projekts „5G Smart Country“ umgesetzt werden, für das nun die Finanzierung vom Bund bewilligt wurde. Das Rittergut Lucklum ist dabei im Teilprojekt „Smart Forestry“ als Projektpartner beteiligt.
Das Rittergut Lucklum ist beim 5G-Pionierprojekt im Bereich Forst mit dabei
Wie kann man mit Hilfe von Digitalisierung und intelligenter Nutzung von Daten und Ressourcen die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit im ländlichen Raum verbessern? Dieser Aufgabe soll sich das Innovationsprojekt „5G Smart Country“ in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt widmen. Es wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der 5G- Umsetzungsförderung mit insgesamt 3,9 Millionen Euro gefördert. Und kann nun starten. „5G Smart Country“ ist ein Innovationsprojekt, um die Chancen der Digitalisierung in den ländlichen Räumen zu nutzen und neue Anwendungen zu erproben“, so Landrätin Christiana Steinbrügge.
Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes
Wichtige Voraussetzung für das Projekt, das sich in die beiden Bereiche „Smart Forestry“ und „Smart Farming“ teilt: eine stabile und leistungsfähige Mobilfunkverbindung. Nur so können Sensoren im Wald, Drohnen zur Erfassung von Pflanzenbeständen oder andere Geräte die entsprechenden Daten liefern. Daher gehört der Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes zu den wichtigsten Anliegen innerhalb des Projektes. Er wird zunächst an vier Standorten zur Anwendung kommen: bei der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, in Dettum/Lucklum, in Schickelsheim und in Söllingen.
Ökologischer und ökonomischer wirtschaften
Im Bereich „Smart Forestry“ werden Bäume und der Waldboden mit Sensoren ausgestattet. ForstmitarbeiterInnen wie auch vorbeispazierende BürgerIinnen mit entsprechender App erhalten auf diese Weise wertvolle Informationen – etwa zur Vitalität eines Baumes oder dem Zustand des Waldes. Dementsprechend geht es beim „Smart Farming“ um detailliertes Wissen zu Bedingungen und zur Vitalität der Pflanzen auf dem Feld. So soll die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ökologischer, ökonomischer, aber auch transparenter erfolgen können. Etwa durch den schonenderen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. „Mit dieser Förderung wollen wir weitere zukunftsweisende Technologien im Bereich der Forst- und Landwirtschaft in unsere Landkreise holen und erproben und somit ein Umfeld für Start-ups und digitale Arbeitsplätze schaffen“, betont Landrat Gerhard Radeck.
Konsortium aus vielen Fachleuten
Insgesamt sind 17 Projektteilnehmer aus der Land- und Forstwirtschaft an dem Projekt beteiligt, das nun in einem Konsortium mit der Arbeit beginnen kann. Darunter unter anderem die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Schwerpunkt Forstwirtschaft), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Schwerpunkt Landwirtschaft), die Landkreise, die Projektagentur Wolfenbüttel, die Niedersächsischen Landesforsten, weitere Hochschulen wie die TU Braunschweig, das DLR sowie weitere Institute, Unternehmen und Betriebe. Sie werden in den kommenden 36 Monaten konkrete Anwendungen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt mit dem Ziel entwickeln, die regionale Wertschöpfung und den Natur- und Klimaschutz zu fördern.
Alle Beteiligten Partner sowie weitere Infos finden Sie auf der Homepage des Landkreises unter: Bund fördert 5G-Pionierprojekt in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt mit 3,9 Millionen Euro / Landkreis Wolfenbüttel (lkwf.de)
Bildlegende:
Wollen die Chancen der Digitalisierung in den ländlichen Räumen nutzen (vl.n.r.): Projektmanagerin Tanja Heuer (Projektagentur Wolfenbüttel), Dr. Michael Strätz (Leiter Projektagentur Wolfenbüttel), Professorin Dr. Ina Schiering (Projektpartnerin Ostfalia Hochschule), Helmstedter Landrat Gerhard Radeck, Helmut Gockel (Geschäftsführer Güterverwaltung Reinau und Projektpartner), Wolfenbütteler Landrätin Christiana Steinbrügge, Bodo Staab (Leiter Referat 02 Nachhaltigkeit im Landkreis Wolfenbüttel) und Heike Gliß (Projektagentur Wolfenbüttel).
Foto: Landkreis Wolfenbüttel